Das war so nicht zu erwarten. Vor zwei Jahren hat die NT7 knapp gegen die 6. von SW Nürnberg Süd gewonnen, im letzten Jahr knapp verloren. Ein zäher Kampf war zu erwarten, aber es kam anders. Erste Hoffnung keimte auf, als wir erfuhren, dass SW6 auf ein paar starke Leute verzichten mussten. Auf dem Papier standen wir dadurch plötzlich sogar etwas besser da. Und so waren die Figuren auf den Brettern kaum warmgelaufen, da vermeldete Phillip an Brett 5 schon einen schnellen Sieg. Sein Gegner hatte in der Eröffnungsphase den Punkt f7 sträflich aus dem Blick verloren und wurde von einem Läufereinschlag und einem Nachsetzen der Dame kalt erwischt. Die anderen Punkte ließen freilich etwas länger auf sich warten. Die Partien entwickelten sich langsam, aber schon im Mittelspiel konnte man sich die Augen reiben. Dominik (Brett 2) lag einen Bauern vor und David G. (Brett 4) hatte sogar schon eine Figur mehr. Bei Helmut (Brett 6) sah es jedoch leider kritisch aus, eine Qualität und der ein oder andere Bauer fehlten plötzlich in seinen Reihen. An den anderen Brettern lief alles ausgeglichen seinen normalen Gang und es entwickelte sich ein konzentrierter Schachabend.
Im Verlauf der nächsten Stunden rieselten die Punkte förmlich auf uns hernieder. Tim (Brett 3) brachte ein Turmopfer an und sein Gegner hatte in der Folge die Wahl zwischen einem Verlust der Dame oder einem Matt. Das wollte sich sein Gegner beides nicht mehr zeigen lassen. Bei David D. (Brett 8) war alles zugebaut, aber wie es in total verrammelten Stellungen manchmal so ist, schafft einer doch irgendwo den Durchbruch, holt sich einen Freibauern und bringt die Partie nach Hause. So vorgeführt von David D. an Brett 8. Dann legte Frank (Brett 7) nach. Materiell war die Partie ausgeglichen, aber sein Gegner überließ ihm erst die c-Linie und erlaubte dann auch noch, dass sich Franks Türme auf der 7. Reihe breitmachen konnten. Der König war eingekesselt. #7 behauptete die Engine später (Wer es sieht, spielt sicher nicht in der KL2 ...) , aber es ging dann auch schneller, weil der Gegner in dieser aussichtslosen Situation ein einzügiges Matt einstellte. Wer mitgerechnet hat, wusste: Vier Punkte auf dem Konto von NT7.
Am ersten Brett war die Situation unübersichtlich. Nils Gegner bot ein Remis an, das er annahm. Damit hatten wir den Mannschaftssieg in der Tasche. Vielleicht wäre in der Stellung - so Nils - mehr drin gewesen, aber der halbe Punkt hat den Sieg zu diesem Zeitpunkt in trockene Tücher gebracht. Der Gegner von David G. hat sich mit einer Figur weniger noch lange gegen die Niederlage gestemmt, aber am Ende konnte David seinen materiellen Vorteil in eine klare Gewinnstellung ummünzen und auch dieser Punkt ging an uns. Doch wer glaubt, dass Helmut und Dominik nun entspannt die Zügel schleifen ließen, kennt unsere Marathonmänner nicht. Und auch wenn schon die meisten das Spiellokal verlassen haben und der Zeiger 11 schon lange erreicht hat, kämpfen sie wacker weiter. Helmut lag die Qualität und drei Bauern hinten. Er hätte zwar die Qualität zurückgewinnen können, aber dann wäre es für die gegnerische Bauernwalze gar kein Problem mehr gewesen. So wurde diese zwar gehemmt, aber am Ende konnte Helmut keine Festung errichten und musste den Punkt hergeben. Bei Dominik war es umgekehrt. Sein Gegner lag drei Bauern zurück und wollte sich deswegen aber nicht geschlagen geben. Beide hatten noch zwei Türme und einen Läufer. Da ist der Keks noch nicht unbedingt gegessen. Das weiß sicher jeder aus eigener leidvoller Erfahrung. Dominik behielt aber die Übersicht, kontrollierte das Brett und baute seinen Vorteil mit chirurgischem Geschick Zug um Zug aus. Dann verlor der Gegner doch noch die Qualität und seinen Läufer und sah ein, dass der Punkt an Dominik gehen muss. Somit beendeten wir den langen Schachabend bei SW6 mit einem klaren Sieg: 6,5 zu 1,5. Das beschert uns einen Platz im Mittelfeld der KL2. So kann es weitergehen.
Göbel-Production: Spielbericht als KI-Song