Es wurde mal wieder richtig spannend, auch wenn es während der ersten Phase des Abends eher nach einem eher sicheren Sieg aussah. Keine Eröffnungskatastrophen. Alle kamen gut ins Spiel. Benni an Brett 7 erarbeitete sich als Erster einen Bauern, lag dann auch noch einen Turm vorn und ließ sich den Sieg nicht nehmen. Frank an Brett 8 legte nach. Ein fest auf e6 einbetonierter Springer verhinderte nachhaltig, dass die Gegnerin rochieren konnte. Es dauerte dann auch nicht lange, bis der Druck auf die äußerst unbequem zu spielende Stellung zu groß wurde und die Gegnerin einen Zug vor dem Matt aufgab. Damit stand es 2:0. Dann ging leider die Partie an Brett 2 verloren. Michael musste im Mittelspiel Federn lassen und verlor eine Figur, was sein Gegner dann sicher zu einem Sieg verwertete. Doch wenig später holte David G. an Brett 4 den nächsten Punkt. Wie Benni zuvor hatte David einen Turm mehr im Spiel. Seine Gegnerin stemmte sich noch wacker gegen die Niederlage, musste aber am Ende doch aufgeben. Derweil sah es an Brett 1 für Nils sehr gut aus. Mit einer Figur mehr und Zeitvorteil sicherte er dem Team schon mal das Unentschieden.
Eigentlich sah es an den verbliebenen drei Brettern gar nicht so schlecht aus. Bei Helmut an Brett 6 sah es nach einem Punktgewinn aus. Er hatte eine Figur mehr, doch dann war im 36. Zug plötzlich die Zeit abgelaufen und Helmut musste eine bittere Niederlage wegen Zeitüberschreitung hinnehmen. Trotzdem gut gespielt, aber die Zeit, die Zeit. Das sollten wir später noch erfahren. Der Blick wanderte zum 5. Brett, wo es Phillip war, der eine Figur eingebüßt hatte. Mit dem Mut der Verzweiflung investierte er zwei Türme, um den schwachen König des Gegners doch noch zu stellen, doch der beste Freund des Königs - der Springer - vereitelte dieses Unterfangen. Es stand nunmehr 4:3 und das Drama nahm an Brett 3 seinen Lauf.
Dominik verlor zunächst eine Figur, konnte aber dann zumindest dafür sorgen, dass er einen Turm für zwei Leichtfiguren auf dem Brett hatte. Seine Gegnerin bekam im weiteren Verlauf zusätzlich noch einen Mehrbauern auf ihr Konto. Es kam zu einem klassischen Turmendspiel mit schachlichem Vorteil für Dominiks Gegnerin. Doch Dominik hatte den psychologischen Vorteil auf seiner Seite. Er brauchte "nur" das Remis zu halten und wir würden gewinnen, seine Gegnerin "musste" gewinnen, um ihrem Team das Unentschieden zu retten. Die Zeit verrann und beide schafften knapp die Zeitkontrolle. Gähnende Leere im Spielsaal. Fokus Brett 3. Die Zeiger rückten gegen Mitternacht vor. Turmendspiele. Wie man es macht, macht man es verkehrt. Und gnadenlos tickte die Uhr. Dominiks Gegnerin wurde sichtlich immer nervöser. Beide hatten nur noch 5 Minuten auf der Uhr. Dominik konnte geschickt, alle Bauern abtauschen, sodass nur noch der eine Mehrbauer übrigblieb. Und dann kurz bevor die Zeit ablief, ein falscher Zug und der letzte Bauer fiel, Turmabtausch und die Messe war gelesen: Remis um halb eins.
Einmal mehr hat Dominik seine Qualitäten als Marathonmann unter Beweis gestellt. Sein halber Punkt hat am Ende den Unterschied gemacht und der NT7 einen Sieg beschert. Damit haben wir nach drei Spielen 6:3 Punkte und stehen auf dem vierten Platz in der Tabelle. Als nächstes müssen wir auswärts gegen Neumarkt 3 antreten. Die sind uns in der Tabelle auf den Fersen. Gestern haben sie deutlich gegen die NT6 verloren und werden sicher alles geben, um nicht noch drei weitere Punkte an Noris Tarrasch zu verlieren.
Übrigens: Wer diesen Bericht lieber in einer coolen Songversion anhören möchte, findet unter dem folgenden Link eine David-Göbel-Production: NT7 gegen Jäcklechemie 4
Wem das gefällt, dem werden auch die Songs zu den ersten beiden Spieltagen vom Hocker reißen:
2. Speiltag gegen SW 6: Schachmatt, Zug um Zug: NT7 gegen SW 6
1. Spieltag gegen NT6: So nah, so fern: NT7 gegen NT6