Spiellokal: Loni-Übler-Haus, Marthastraße 60, 90482 Nürnberg, Tel: 0911/231-1154-0

Warum nicht einmal zwei angenehme Dinge miteinander kombinieren, Schach und Urlaub? Im Sommer wurde ich auf der Seite https://chess-calendar.eu/ auf ein Open in der Nähe von Venedig aufmerksam, das Anfang Oktober stattfand und das nun einen kleinen Bericht wert ist.

Bevor ich auf das Turnier eingehe, möchte kurz eine geographische Orientierung geben. Der Turnierort Chioggia (Name der Altstadt) / Sottomarina (Name des Ferienorts in unmittelbarer Nähe) liegt ca. 40km südlich von Venedig direkt an der Adria und ist damit ein idealer Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die Lagunen-Stadt. Von Nürnberg ist man gute sieben Stunden mit dem Auto unterwegs und es hat sich absolut gelohnt, schon ein paar Tage vor Turnierstart anzureisen, um Zeit für Sightseeing zu haben.

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Venedig

Das XII Open Internazionale Città di Chioggia fand dann am Wochenende statt und war ein fünfrundiges Open mit A-, B- und C-Turnier. Spielort war ein Hotel in Strandnähe und insgesamt nahmen gut 100 Schachfreunde teil. Unter die italienische Mehrheit mischten sich einige wenige Ausländer. Die stärksten Spieler im A-Turnier waren der junge italienische IM Pier Luigi Basso und die indische WGM Subbaraman Vijayalakshmi, die auch die ersten beiden Plätze erreichten.

Turnier-Banner

Ich selbst hatte mich nach einigem Hin- und Herüberlegen für das C-Turnier für Spieler mit ELO <1600 entschieden. Beim nächsten Mal würde ich mich für das B-Turnier entscheiden (für Spieler mit ELO <1900) dem viele Spieler mit ähnlicher Spielstärke wie ich den Verzug gegeben haben. Dafür lief es für mich mit 4 Punkten recht erfreulich. Das bedeutete den 2. Platz und am Ende des Berichts möchte ich noch meine Partie aus der 3. Runde zeigen.

Spielsaal

[pgn] [Event "XII. Open Intern. Città di Chioggo (C)"]
[Site "Sottomarina"]
[Date "2017.10.07"]
[Round "3"]
[White "Meyer, Stefan"]
[Black "Di Buono, Giovanni"]
[Result "1-0"]

1. c4 b6 2. e4 Bb7 3. Nc3 e6 4. Nf3 Bb4 5. d3 Bxc3+ 6. bxc3 c5 7. Bg5 Ne7 8.
Be2 f6 9. Bh4 Ng6 10. Bg3 e5 11. O-O Na6 $6 {Dort hat der Springer überhaupt
keine Perspektive.} 12. Nh4 {Meine Überlegung war: wenn er abtauscht, gibt
mir das vielleicht bessere Angriffschancen am Königsflügel und wenn nicht,
dann bekommt mein Springer auf f5 ein schönes Feld.} Qc7 $2 13. Bh5 O-O-O {
Löst die Fesselung auf, aber am Damenflügel gibt es schon eine halboffene
Linie.} 14. Nf5 d6 15. Bg4 Kb8 16. a4 {Ich hatte noch nicht so viele Partien
mit entgegengesetzten Rochaden und ich wußte nur, daß man keine Zeit
verlieren sollte anzugreifen.} Ne7 $2 {Hat er den g7 einfach eingestellt oder
war seine Überlegung, daß ein Bauer für die Öffnung der g-Linie gut
investiert ist?} 17. Nxg7 Rdg8 18. Ne6 $6 ({besser wäre gewesen:} 18. Nh5)
18... Qc6 19. a5 Qe8 20. axb6 axb6 21. f4 h5 {Der Computer gibt hier Lh3 als
stärksten Zug an, aber ich hatte gesehen, daß ich mit einer Abzugsdrohung
die Figur zurückgewinnen werde und dabei noch die Diagonale für meinen
schwarzfeldrigen Läufer öffnen kann. Deswegen:} 22. fxe5 Rxg4 23. exd6 Ka7 $2
{Alles andere, z.B. Kc8 oder Txg3 wären besser gewesen, als sich in die
Fesselung zu begeben. Nun werden die taktischen Möglichkeiten sehr
interessant.} 24. Nc7 Qd7 25. dxe7 Qxe7 26. Qa4 ({Noch viel stärker wäre
gewesen:} 26. Rxa6+ Bxa6 (26... Kb8 27. Nd5+) 27. Qa4) 26... Bc8 $4 {Das
sollte wohl einen Damentausch vorbereiten, aber nun ist die Partie gleich zu Ende.} 27.
Qc6 $1 Bb7 28. Nb5+ (28. Nb5+ Ka8 $8 29. Rxa6#) 1-0 [/pgn]