Spiellokal: Loni-Übler-Haus, Marthastraße 60, 90482 Nürnberg, Tel: 0911/231-1154-0

Wenn man uns vorher gefragt hätte, ob wir mit einem 4:4 bei der deutlich DWZ-stärkeren 2. Mannschaft von JÄKLECHEMIE zufrieden sein würden, dann hätten wir wohl ohne zu zögern zugestimmt. Nach dem Verlauf des gestrigen Abends mischt sich in den Stolz auf das erreichte Ergebnis aber auch ein wenig Verdruß wegen der verpaßten Chance auf den Sieg.

Zunächst einmal hatten wir es diesmal schwer, überhaupt vollzählig anzutreten, da einige Schachfreunde wegen Reisen, Studium und anderer privater Gründe absagen mußten. Gut, daß uns in dieser Situation die 8. Mannschaft aushalf und wir mit Claudia Homfeldt eine starke Ersatzspielerin für das 8. Brett bekamen. Es dauerte für einen Kreisliga-Mannschaftskampf ungewöhnlich lange bis die erste Partie beendet war. Reinhard einigte sich am 6. Brett mit seinem Gegner auf ein Remis und Michael an Brett 4 mußte sich seinem Gegner geschlagen geben. Das ging auch Benedicte am 3. Brett so, die einen Springer opferte um den gegnerischen König freizulegen, aber daraus nicht genügend Kapital schlagen konnte. Ich selbst (am 5. Brett) gewann nach einer kleinen taktischen Kombination eine Figur. Allerdings sah ich mich dafür mit zwei starken verbundenen Freibauern des Gegners konfrontiert. Hier traf dann mein Gegner die falsche Entscheidung, die Türme abzutauschen und ich konnte mit meiner Mehrfigur das Vorrücken der gegnerischen Bauern entscheidend verzögern und als erster mit Umwandlung drohen.

Eine bärenstarke Leistung gelang Bernd am 1. Brett gegen seinen 300(!) DWZ-Punkte stärkeren Gegner. Diese Partie, in der Bernd kurz vor Schluß noch einen Springer opferte, ist es Wert zu zeigen:

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[Event "MM Mittelfranken Mitte K3 2016/2017"]
[Site "Nürnberg"]
[Date "2017.01.27"]
[Round "3"]
[White "Nerreter, Bernd"]
[Black "Petermann, Jan"]
[Result "1-0"]
[EventDate "2017.01.27"]
1. d4 d5 2. Nf3 Nf6 3. e3 g6 4. Bd3 Bg7 5. O-O O-O 6. c4 c6 7. Nc3 Bg4 8. h3
Bc8 9. Bd2 Re8 10. c5 Nbd7 11. b4 e5 12. Bc2 e4 13. Nh2 Nf8 14. Qc1 Nh5 15. Bd1
Qg5 16. Kh1 f5 17. f4 exf3 18. Nxf3 Qe7 19. Re1 Ne6 20. Rb1 Ng3+ 21. Kh2 Ne4
22. Kg1 N6g5 23. Nxg5 Qxg5 24. Bf3 Nxd2 25. Qxd2 Bd7 26. b5 Bh6 27. Kf2 Qh4+
28. Kf1 Re7 29. bxc6 bxc6 30. Qf2 Qf6 31. Nxd5 cxd5 32. Bxd5+ Be6 33. Bxa8 Bc4+
34. Kg1 1-0

[/pgn]

Danach stand es also 2,5 : 2,5 und langsam kam uns der Gedanke, daß heute "etwas gehen könnte". Als dann noch Claudia am 8. Brett nicht mehr abwendbar Matt drohte und so den vollen Punkt einfuhr, war die kleine Sensation zum Greifen nahe. Es stand 3,5 : 2,5 für uns und in beiden noch laufenden Partien hatten wir gute Aussichten noch den einen fehlenden Punkt zum Sieg zu bekommen. Helmut an Brett 2 kämpfte in einer ausgeglichenen Stellung König, Turm, Bauer gegen König, Turm, Bauer am Schluß ausschließlich noch gegen die Uhr. Leider fiel dann seine Zeit und dieser halbe Punkt war futsch.

So kam es also auf die letzte Partie am 7. Brett (Martin) an und an diesem Abend sollte es für uns das verflixte 7. Brett werden.

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[FEN "8/8/8/k2K4/1pB5/1P6/8/8 w - - 0 1"]
[/pgn]

In dieser Stellung spielte Weiß Kc5?? und Martins Gegnerin reklamierte dann zurecht, daß sie kein Feld mehr habe. Statt 4,5:3,5 für uns endete der Mannschaftskampf also schiedlich, friedlich 4:4.

Eine kleine Anmerkung von mir dazu: hier soll niemand bloßgestellt werden und ich habe mit Martin gesprochen, ob es o.k. ist, über sein kleines "Patt-Drama" auf der HP zu berichten. Mir selbst ist das vor einigen Jahren mal ganz ähnlich passiert und solche lehrreichen Erfahrungen gehören zu jeder Schachkarriere einfach dazu. Niemand macht jemandem einen Vorwurf. Im Gegenteil, ich bin stolz auf die Leistung der Mannschaft, die an diesem Abend über sich hinausgewachsen ist!