Spiellokal: Loni-Übler-Haus, Marthastraße 60, 90482 Nürnberg, Tel: 0911/231-1154-0

Ausschreibung VM

Jetzt noch anmelden !!!

1. Runde ist schon am 27.09.24 !!

Die Anmeldung zur VM  ist über verschiedene Wege möglich

Florian Walter hat nicht nur ein Turnier gewonnen, sondern sogar einen Bericht dazu geschrieben! Zur Nachahmung empfohlen.

 

 

Am 30.12.2016 fand das jährlich stattfindende Jahresabschlussturnier des SK Mainaschaffs statt. Letztes Jahr erstmals mit mir, da ich meinen Kumpel Christian Künstler besuchte, dessen Vater der Hauptorganisator dieses schönen Turniers ist. Der Modus war etwas außergewöhnlich (10 Minuten + 10 Sekunden / Pro Zug), sodass es mir schwer fällt zu sagen, ob es sich um ein Blitz- oder ein Schnellschachturnier handelte. Das Teilnehmerfeld bestand aus exakt 40 Leuten, wobei von jung bis alt und von Hobbyspieler bis Halbprofi (ein internationaler Meister hat teilgenommen) alles vertreten war.

 

Ich selbst war Platz 4 der Teilnehmerliste (die Startrangliste wurde nach Elo aufgestellt) und dementsprechend ambitioniert, diesem Turnier meinen Stempel aufzudrücken. Nach einem sehr zähen Arbeitssieg in der 1. Runde gegen den vermeindlich schwächeren sehr jungen Paeslack (Elo: 1814, Jahrgang: 2003) hatte ich bereits in der 2. Runde Federn gelassen. In einer für mich quasi perfekt beginnenden Englischen Partie wusste sich mein Gegner Thomele (Elo: 1901) mit den schwarzen Steinen schon nach der Eröffnung kaum mehr zu verteidigen (zumindest habe ich das so empfunden :)). Durch eine beachtliche Zähigkeit bei der Verteidigung dieser Stellung und sehr ungenauem Spiel meinerseits schwand mein Vorteil mehr und mehr, wobei ich nach einem abgelehntem Remisangebot meine Dame einstellte und folgerichtig die Partie verlor.

 

In der 3. Runde spielte ich mit Schwarz gegen Lutz (Elo: -, DWZ: 1885) riskant und nahm einen vergifteten Bauern, woraufhin ich mich erstaunlich schnell in einer Verluststellung wiederfand. Im weiteren Verlauf der Partie opferte mein Gegner mit Mattideen einen Turm. Allerdings war das Opfer inkorrekt und ich gewann diese Partie wenige Züge später. Zu diesem Zeitpunkt wird sich der aufmerksame Leser dasselbe wie ich mir in dieser Situation denken: Auf das bisher Gespielte treffen viele Adjektive zu. Souverän und überzeugend gehören schon Mal nicht dazu.

 

In der 4. Runde spielte ich mit Weiß gegen Susallek (Elo: 1871), der eine Taktik übersah und in der Folge eine Figur verlor und damit die Partie. In der 5. Runde konnte ich mich erstmals beweisen: Ich spielte mit Schwarz gegen den nominell stärkeren Dahlheimer (Elo: 2224). Dieser wusste zu meinem Glück die Eröffnung des beschleunigten Drachens nicht mehr genau und hatte bereits nach der Eröffnung mit einer sehr schlechten Stellung zu kämpfen, in der ich zwei Mehrbauern hatte. Nach dem Mittelspiel konnte ich in ein Turmendspiel mit besagten zwei Mehrbauern abwickeln und die Partie gewinnen.

 

Nach drei Gewinnpartien in Folge hatte ich die 2. Runde bereits vergessen (was nicht nur am guten Aschaffenburger Bier lag ;) ) und ging abermals motiviert in die vorletzte Runde. Diesmal erwartete mich mit den weißen Steinen und dem internationalem Meister Klundt (Elo: 2300) ein echter Kracher. Nach einer durchwachsenen Eröffnung, die wohl beide Seiten nicht vollkommen verstanden, erreichte ich im Mittelspiel eine sehr gute Stellung mit Initiative und einem Mehrbauern (allerdings "nur" ein Doppelbauer). Im weiteren Verlauf war ich selbst überrascht, wie problematisch die Stellung meines Gegners bereits war und gewann auch diese Partie letztendlich durch einen Qualitätseinsteller meines Gegners (aber da war die Stellung eh schon hinüber). Einziges Manko waren die "netten" Worte meines Gegners nach der Partie.

 

Vor der letzten Runde gab es neben mir noch einen Spieler mit 5/6, weshalb die 7. Runde klar war. Chandler (Elo: 2109) gegen Walter. Dazu sei gesagt, dass es nicht unsere erste Partie an diesem Tag gewesen sein sollte. Als Schachfreund Chandler vor Turnierbeginn ankam, fragte er mich, ob wir uns schon Mal einblitzen wollen (3 Minuten Partien). Ich bejahte und merkte schnell, dass mein Gegner das Wort "Blitz" ziemlich wörtlich nahm. Er spielte unfassbar schnell und demontierte mich über 4 Partien (3:1 für ihn). Allerdings dürfte der Fehler meines Gegnerübers gewesen sein, dass er auch auf die 10 Minuten (+10 Sekunden) dieses Tempo vorgab. Mit einer fast schon herrlichen beschleunigten Drachen Partie (der C. C. würde beim Anblick dieser Partie so dreinschauen wie ein kleines Kind, das einen Schokopudding serviert bekommt) mit Qualitätsopfer auf c3 und anschließendem zerstörerischen Angriff gewann ich die letzte Runde und damit mit einem halben Punkt Vorsprung vor IM Klundt das Turnier.

 

Die Kreuztabelle ist hier: http://www.sk-mainaschaff.de/2016_Kreuztabelle.pdf

Der Endstand hier: http://www.sk-mainaschaff.de/2016_Standnach7Runde.pdf

 

Zuletzt bleibt mir nur noch übrig, die reibunglose Organisation des Turniers zu loben. Falls es jemanden Mal zum Jahresende nach Mainaschaff verschlägt, dann würde er mit einem Besuch des Jahresabschlussturniers nicht enttäuscht werden.